Laufzeit beim Wohnungskredit - Worauf sollte man achten?

Die ideale Laufzeit beim Wohnungskredit

10 Dezember 2024

Die ideale Laufzeit beim Wohnungskredit ist so kurz wie möglich, eine pauschale Zahl lässt sich aber aufgrund der verschiedenen Finanzierungsmodelle und der unterschiedlichen Voraussetzungen nicht benennen.

Viele Parameter bestimmen die Laufzeit, darunter Bau- oder Kreditzins, Tilgungssatz, Sondertilgungsmöglichkeiten, Eigenkapitalanteil, Sicherheiten, die Finanzierungsform, der Zeitpunkt, wann das Darlehen aufgenommen wird (Niedrig- oder Hochzinsphase) und einige Punkte mehr. Genaue Berechnungen und ein Wohnungskredit Vergleich sind das A und O um die eigene ideale Laufzeit für die Wohnungsfinanzierung zu bestimmen.

Abgrenzung zwischen Darlehen und Konsumentenkredit

Der Wohnungskredit als Oberbegriff lässt sich mit einem Darlehen bzw. Immobilienkredit oder aber mit einem Konsumentenkredit zur freien Verfügung realisieren. Schon diese Unterschiede wirken sich auf den Begriff der Laufzeit aus, weshalb die ideale Laufzeit beim Wohnungskredit für die jeweilige Wohnungsfinanzierung anders zu definieren ist.

Die Laufzeit ist für den Konsumentenkredit als Ratenkredit eine feste Größe, die sich anhand der Rückzahlungsmöglichkeiten des Kreditnehmers bestimmt. Je länger die Laufzeit bei einem hohen Kreditbetrag, wie er für den Kauf einer Eigentumswohnung benötigt wird, umso niedriger die monatliche Rate, dafür liegt aber der Kreditzins höher und auch die Gesamtkosten des Kredits steigen an. Höhere Monatsraten und eine kurze Laufzeit wirken sich hingegen auch positiv auf die Kreditkosten und den Kreditzins aus. Beim Konsumentenkredit wird nicht in Zins- und Tilgungsanteil unterschieden.

Bei Baudarlehen oder Immobilienkrediten handelt es sich um spezielle Finanzierungsarten, die sich generell mit einem günstigeren Zins zeigen und auf eine lange Finanzierungszeit ausgerichtet sind. Im Gegensatz zum Konsumentenkredit setzt sich die monatliche Rate oftmals aus einem Zins- und einem Tilgungsanteil zusammen.

Bezeichnend für diese Darlehen ist die Dauer der Sollzinsbindung. Die Sollzinsbindung garantiert dem Darlehensnehmer einen festgeschriebenen Zinssatz, der sich während des Zeitraums nicht verändern kann und ermöglicht so auch eine monatlich fest planbare Ratenhöhe. Wäre der Zins variabel, so könnte er sich täglich ändern, nach oben wie nach unten, was eine Planbarkeit mehr als schwierig macht. Daher wird bei Darlehensabschluss ein bestimmter Zins festgelegt, der dann für die Dauer der Sollzinsbindung unverändert bleibt. Wie lange der Sollzins festgeschrieben wird, kommt auf die Voraussetzungen und die Finanzierungsart an. Er kann 3, 5 oder 10 Jahre festgeschrieben werden oder aber auch 15 oder 20 Jahre, um einige Zahlen zu nennen.

Die ideale Laufzeit beim Wohnungskredit als Baufinanzierung oder Immobilienkredit ist daher mit der idealen Sollzinsbindung gleichzusetzen. Zum Ablauf der Sollzinsbindung bleibt jedoch in der Regel eine Restschuld, für die dann eine Anschlussfinanzierung zu einem neuen Zinssatz gewählt wird. Es finden sich auch andere Modelle, aber vom Prinzip her ist die Laufzeit bei Darlehen im Zusammenhang mit der Sollzinsbindung zu sehen, anders beim Konsumentenkredit, der zum Ende der Laufzeit vollständig zurückgezahlt ist.

Kurze oder lange Sollzinsbindung?

Für die Dauer der Sollzinsbindung ist das Zinsniveau zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses ausschlaggebend. In Niedrigzins-Phasen lohnt es sich, eine längere Sollzinsbindung zu vereinbaren, insbesondere, wenn dauerhaft steigende Zinsen zu erwarten sind. Ist der Stand der Zinsen bei Darlehensabschluss hoch, bietet sich eine kurze Sollzinsbindung an, um danach von günstigeren Zinsen profitieren zu können.

Lange Sollzinsbindungen werden von den Banken und Finanzinstituten allerdings mit einem Zinsaufschlag belegt, denn schließlich wollen sie auch ein Stück vom Kuchen abhaben. Je länger der feste Zins garantiert wird, umso höher fällt der Zinsaufschlag aus.

Generell gilt bei den Darlehensformen mit Sollzinsbindung: Je kürzer die Sollzinsbindung für eine Baufinanzierung ausfällt, umso schneller ist der Darlehensnehmer schuldenfrei. Ideal sind hier Finanzierungen mit Zinsbindungsfristen, die zwischen 5 und 10 Jahren liegen. Je kürzer die Sollzinsbindung, umso niedriger fallen die Zinsen aus, was sich auf die Gesamtkosten des Darlehens ebenfalls günstig auswirkt. Allerdings darf die Anschlussfinanzierung nach der Sollzinsbindung nie außer Acht gelassen werden, denn die kann je nach Zinsniveau auch teuer ausfallen. Sinnvoll zeigen sich kurze Sollzinsbindungen dann, wenn der Darlehensnehmer in der Lage ist, das Darlehen für die Wohnungsfinanzierung während dieser Laufzeit vollständig zurückzuzahlen.

Lange Zinsbindungsfristen sind in der Praxis eher die Regel, z.B. 20 oder 30 Jahre und somit auch die ideale Laufzeit beim Wohnungskredit für die Mehrzahl der Verbraucher, denn sie bieten Zinssicherheit auf lange Zeit. Zwar wird das Darlehen mit einer solch langen Laufzeit dann insgesamt teurer, es ist aber für den Darlehensnehmer einfacher zu stemmen, da die monatlichen Raten überschaubar bleiben und der Zins nicht ansteigen kann. Im Gegensatz zu einer teuren Anschlussfinanzierung kann das die weitaus bessere Alternative sein.

Letztlich ist aber immer das Gesamtkonzept für die ideale Laufzeit beim Wohnungskredit ausschlaggebend, das eben von vielen Faktoren beeinflusst wird. Daher ist eine Beratung und eine genaue Berechnung im Vorfeld das Wichtigste. Der Wohnungskredit Vergleich hilft dabei wesentlich.

Sondertilgungsmöglichkeiten & höhere Tilgung beim Wohnungskredit nutzen

Ob Sie sich für einen Konsumentenkredit zur freien Verwendung oder aber eine Darlehensfinanzierung entscheiden, um sich den Wunsch von der Eigentumswohnung zu erfüllen: Achten Sie darauf, dass Sie Sondertilgungen kostenfrei vornehmen können, denn damit verkürzen Sie ebenfalls die Laufzeit des Kredits und sind schneller schuldenfrei. Auch ein höherer Tilgungssatz verkürzt die Darlehenslaufzeit.