Zinsentwicklung bei Immobilienkrediten

Zinsentwicklung bei Immobilienkrediten 2006 – 2021

Wer sich für Wohnungs- und Immobilienkredite interessiert, hat derzeit die günstigsten Zinsmöglichkeiten seit 15 Jahren.

Während der durchschnittliche Effektivzins der Banken für Wohnungsbaukredite an private Haushalte beispielsweise im August 2008 mit 5,54% p.a. seinen Höchststand im betrachteten Zeitpunkt markierte, lag er im März 2021 auf einem historischen Tiefstwert von 1,22% p.a., was bedeutet: Nie war es in den letzten 15 Jahren günstiger, einen Immobilien- oder Wohnungskredit aufzunehmen als heute.

Zinscharts in der grafischen Auswertung und Ausblick auf die Entwicklung

In den Jahren 2006 bis 2008 ist der Effektivzins, laut der Zinsstatistik der Bundesbank, noch bis auf seinen Spitzenwert angestiegen. Doch dann geht es in der grafischen Darstellung regelrecht steil bergab, kleine Erhöhungsausreißer in 2011 und 2013/2014 können fast vernachlässigt werden, da die Tendenz eindeutig nach unten zeigt und auch bis zum Jahresende 2021 definitiv keine drastische Erhöhung zu erwarten ist.

Im Januar 2003 lag der Effektivzins bei 5,39% p.a. Bis einschließlich August 2003 fiel er monatlich kontinuierlich um einige Prozentpunkte auf 4,79% p.a., bevor er wieder an Wert aufnahm und bis Dezember des gleichen Jahres einen Stand von 5,06% p.a. erreichte. 2004 brachte wieder sinkende Effektivzinsätze, der niedrigste Wert lag Ende des Jahres bei 4,61% p.a.

Von 2005 bis 2007 zeichnete sich ein Wechselspiel aus kurzfristiger Zinssenkung und Zinserhöhung ab, der effektive Jahreszins pendelte hier zwischen Werten von 4,55% und 5,28%. Ab 2008 ging es dann bis heute permanent, wenn auch in kleinen Schritten, mit dem Effektivzins nach unten. Zwischendurch gab es kurzeitige Phasen geringfügiger Zinserhöhungen, die aber kaum erwähnenswert sind. Zum Ende des Jahres 2012 hatte sich der Zinssatz nahezu schon um die Hälfte im Gegensatz zu 2003 verringert und lag bei 2,88%.

Insgesamt lässt sich auch seit 2012 eine weiter fallende Tendenz des Effektivzinses beobachten, die immer wieder von leichten Zinshochs in den Sommermonaten unterbrochen wird. Im März 2016 senkte die Europäische Zentralbank den Leitzins auf null und eine Erhöhung ist in den kommenden Monaten nicht geplant, wie erneut bestätigt wurde. Demzufolge sinkt der Effektivzins p.a. weiter, im Oktober März 2021 erreichte er seinen niedrigsten Stand seit 2003 mit einem Wert von 1,22%. Nach einem leichten Auf und Ab in den folgenden Jahren bis in das Frühjahr 2019 steht der durchschnittliche Zins für den Wohnungskauf weiterhin bei deutlich unter 2 Prozent pro Jahr.

Die Prognosen, was die Leitzinsstabilität auf dem jetzigen Niveau betrifft, sind ebenfalls sehr gut und in den nächsten Wochen und Monaten wird sich nach neuesten Meldungen daran noch nichts ändern. Wer einen Wohnungskredit oder Immobilienkredit ins Auge gefasst hat, sollte daher jetzt zugreifen und sich den niedrigen Zins auch für die Zukunft durch Festschreibung (Sollzinsbindung) sichern.

Quelle: Bundesbank